Der Ursprung im18. Jahrhundert
„Gar nahe mitten in Teutschlandt ligt das Franckenland der Mayn und die Tauber
fliessen dadurch. Das Erdtrich ist fruchtbar und es bringt Gersten, Weytzen und allerley
Früchten mehr denn genug. Eine wichtige Weynstrasse verbindet Würzburg mit Ansbach
und führet durch Gollhofen.“ ...
So steht es geschrieben in einer alten Chronik im Staatsarchiv über Franken.
Diese Lage mag auch den Christoph Thorwart, geb. 3.4.1745 Limburg – Speckfeldischer Wirt und Bauer, bewogen haben bei seiner Herrschaft, den Grafen von Limburg – Speckfeld, um eine Konzession zur Errichtung einer Gastwirtschaft nachzusuchen. Gollhofen war ja Bekanntlich zweigeteilt. Der Löwenstein Wertheimische Teil hatte schon drei gutgehende Gasthäuser. Die Herrschaft gab ihre Zusage, auch im oberen Teil des Dorfes eine Gastwirtschaft zu errichten. Mit der neuen Konzession war die Auflage verbunden, der Herbergs- und Labungspflicht nachzukommen. Fuhrleute und Gespanne zu verpflegen, mit warmen und kalten Speisen, ihnen Herberge zu gewähren, sowie Fuhr- und Vorspanndienste zu übernehmen. Der Wirt musste bereit sein, an Handwerksburschen, Gesellen und Fahrendes Volk jederzeit, auch an Sonn- und Feiertagen, warme Speisen auszugeben.
Christoph Thorwarth wollte vor allen anderen Wirten den besten Bierkeller haben und musste deswegen an einen erhöhten Ort bauen, damit kein Grundwasser in den Keller drang und die Bierfässlein herumschwimmen ließ. Als Standort für seine Gastwirtschaft wählte er deshalb einen freien Gemeindeplatz, etwas erhaben zum übrigen Dorf, auf dem aber eine sogenannte steinerne Freisäule mit einer Hand stand.
Der Rat des Dorfes und die Herren des Gerichts wollten von diesem Standort nichts wissen, weil das Grundstück außerhalb des gesicherten Bereichs lag und weil man die Freisäule erhalten wollte. Doch Thorwart gab sich mit der Ablehnung des Baugesuchs nicht zufrieden.
Es begab sich, dass er eine Magd aus Langensteinach hatte, deren kleine Schwester in der Herrenmühle diente. In der einsamen Mühle wurde an langen Winterabenden viel von Geistern und Gespenstern erzählt und die junge Magd fürchtete sich immer sehr, wenn sie abends ins Dorf musste. Ihre Angst wurde noch größer, als ihr im Grabengässchen öfter ein Gerichtsherr auflauerte, um ihr Böses zu tun. Sie ängstigte sich so sehr, dass sie nicht mehr in der Herrenmühle bleiben wollte und sich ihrer Schwester und ihrem
Vater anvertraute. Der Vater, besorgt um die Moral seiner Tochter, kam eines Abends von Langensteinach zu Fuß herüber und versteckte sich am Felsenkeller. Es dauerte nicht lange, so konnte er dem liebestollen Ratsherren habhaft werden und hat ihn erbärmlich traktiert und verdroschen und gar schaurig zugerichtet, so dass dieser drei Wochen nicht unter das Volk konnte. Seine Frau musste das Mannsbild mit kalten und warmen Wickeln wieder herrichten. Christoph Thorwart gelang es, diesen einflussreichen Ratsherren unter Druck zu setzen und so bekam er 1765 seine Baugenehmigung.